Altwied aktuell
1125
Wahrscheinlicher Beginn der Erbauung der Burg Altwied durch Mettfried, Graf im Engersgau.
Beginn des Burgbaues mit dem Bergfried im Ostteil der Burg. Etwa 25 m über dem Wiedtal, noch etwa 15 m hoch erhalten. Die Eingänge im unteren Teil sind erst später gebrochen worden.
1129
Erstmalige urkundliche Erwähnung des Burggründers Mefridus comes de Whide - Mettfried, Graf zu Wied.
1179
Ende des ersten Bauabschnittes unter Graf Theoderich, einem Enkel des Gründers.
1259
Erste urkundliche Nennung der auf der Burg befindlichen Kapelle . Sie war dem Hl. Georg gewidmet. 1327 und 1347 erhielt diese Kapelle Ablaßbriefe, so daß angenommen werden kann, daß sie zu dieser Zeit auch öffentlich zugänglich war.
1275
In einem Dankschreiben an die damalige Gräfin wird erstmals auch der Burgflecken genannt. Es kann angenommen werden, daß erst die Burg und dann das Dorf um die Burg entstand.
13. -14. Jh.
Der gesamte Ort wird mit einer Ringmauer /Wehrmauer) umgeben.
Mehrere Türme und drei Tore: Porz, Judentor und Mühlentor. Erstmalige Erwähnung der Kapelle um unteren Dorf (St.-Antonius-Kirche), sie war zeitweise auch Grablegung des Grafenhauses.
1480 Erstmalig wird Altwied als Amtssitz bezeugt. Im 16. Jh. übernahm Altwied auch die Funktion eines Hochgerichts.
16. Jh.
Hermann zu Wied, Erzbischof zu Köln während der Reformationszeit, wird im Jahre 1543 von Philipp Melanchton, einem Mitstreiter Martin Luthers in Altwied besucht.
1622
Das Frauenhaus wird umgebaut und erweitert. Der Bau erfolgt mit dem Geld der Magdalena zu Wied, Gemahlin des damaligen Grafen zu Wied. Hinweis auf Kanstein und Prozesse um das Wohnrecht zwischen Friedrich zu Wied, dem Gründer Neuwieds und seiner Tante Magdalena bzw. seiner Cousine Walburgis, die Tochter Magdalenas.
1690
Graf Georg Hermann zu Wied ist mit seiner Familie der letzte Bewohner des Grafengeschlechts auf der Burg.
1700
Die Wehrmauer um den Ort und die Türme der Befestigung werden einer gründlichen Generalüberholung unterzogen.
1760
Die seit 1690 dem Verfall überlassene Burg wird erstmals für den Bau des Schlosses Monrepos als Steinbruch benutzt.
1792
Die Franzosen haben das jenseitige Rheinufer besetzt. Zur Befestigung und Erweiterung der Festung Ehrenbreitstein werden Steine aus der Ruine Altwied gebrochen und nach Koblenz transportiert. Die Burg Altwied nimmt dadurch schweren Schaden.
1784
Die letzte Bewohnerin war eine arme alte Witwe, die sich auf der Burg einen Unterschlupf gesucht hatte und dort einige Jahre hauste und 1784 verstarb.
1880
Um 1800 ließ der Fürst zu Wied einige Räume und einen kleinen Turm als Obdach für kurze Besuche während der Jagd wieder herstellen, darunter das sog. Carmen-Silva-Stübchen. In diesem Stübchen verweilte Carmen Silva, Königin von Rumänien oft und gerne (verstorben 1916).
1927
Ab 1927 bemühte sich der damalige Heimatbund Altwied um die Erhaltung der Burganlage.
1931-39
Der Heimatbund baut auf der Burg ein Freilichttheater und führt ab 1933 Heimatspiele als reine Laienspiele auf. Die Heimatspiele behandelten Ereignisse aus dem Hause Wied.
1945
Starke Beschießung des Dorfes durch die Amerikaner im März 1945. Auf der Burg befand sich eine Funkleitstelle der Wehrmacht. Mehrere Tote unter der Dorfbevölkerung, Zerstörung vieler schöner Fachwerkhäuser im unteren Teil des Dorfes.
1954-57
Die Landesbühne Rheinland-Pfalz spielt auf der Freilichtbühne der Burg Altwied mehrere Stücke, u. a."Das Käthchen von Heilbronn", "Die Räuber" und "Faust".
1974
Das Dorf beteiligt sich als Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" und erringt eine Goldmedaille.
1975
Beim Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" wird Altwied als eine der 31 Sieger-Gemeinden unter fast 5.000 Teilnehmern mit einer Silbermedaille ausgezeichnet.
1980
Zur Erhaltung und Unterhaltung der Burg Altwied sowie des heimischen Brauchtums wird der Heimatverein Altwied gegründet.
Zeichnung von Wolfgang Braun / www.burgrekonstruktion.de
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